Freitag, 31. Oktober 2008

#4 Mac OS

Apple´s Fokus liegt auf der Benutzbarkeit seiner Produkte. Hardware und Software bilden eine untrennbare Einheit. Diesem Grundsatz ist Apple immer treu geblieben, auch wenn sie dabei die Technik oft vernachlässigt haben. Das längst in die Jahre gekommene klassische Mac OS 9 wurde Ende 2000 durch Mac OS X abgelöst, dass endlich (technisch) konkurrenzfähig zu Windows und Linux war. An Benutzerfreundlichkeit aber ist und bleibt Apple nach meiner Meinung allen anderen auf dem Markt um etwa 5-10 Jahre voraus.
Darum ist es auch nicht weiter tragisch, wenn man bei der Bastelei an alten Mac's evtl. auf eine ältere Version von Mac OS X oder gar Mac OS 9 zurückgreifen muss. Von der Benutzbarkeit sind diese Versionen immer noch besser als Windows XP oder Linux. Ärgerlich ist es nur, wenn gerade die Anwendungen, die man gerne einsetzen möchte, nicht mehr für die älteren Versionen angeboten wird. Abhängig von dem Mac an dem man herumbastelt stellt sich dann nur noch die Frage welche Version von Mac OS man installieren soll. Aus meiner Erfahrung kann ich hier nur empfehlen die aktuellste Version zu nehmen, die der Mac noch verträgt.

Im Gegensatz zur PC Welt, wo mit jeder Version von Windows die Anforderungen an die CPU, den RAM und die Festplatten größer und größer werden, hat Apple mit Mac OS X gezeigt, dass es auch anders geht. Mac OS X 10.0 war mit Abstand die langsamste Version. Schon mit Version 10.1 wurde Mac OS X deutlich schneller. Ab Version 10.2 - 10.4 wurden die RAM-Anforderungen deutlich größer, aber die Geschwindigkeit wurde mit jeder Version weiter verbessert. D.h. das man z.B. auf einem B&W G4 PowerMac unter Mac OS X 10.4 flüssiger arbeiten kann als unter Mac OS X 10.1 (vorausgesetzt man hat genug RAM in der Maschine). Dadurch dass sich die meisten Mac´s bis über 1 Gigabyte RAM aufrüsten lassen, kann man auch heute noch relativ problemlos mit einen alten Mac arbeiten. Je mehr RAM man in der Maschine hat, desto schneller läuft das Betriebssystem.
Für die Anwendungen gilt: Je neuer die Mac OS Version ist, die man noch auf dem Mac installieren kann, desto hoher die Anzahl der zur Verfügung stehenden Applikationen. Für Mac OS X 10.0 (Cheetah) und 10.1 (Puma) findet man deutlich weniger Software als für 10.2 (Jaguar).

#3 Mac Architektur

Eigentlich gibt es nur wenige Unterschiede in der Hardware eines Apple's zu einem PC. In der Tat sind beide Welten sich gerade in den letzten Jahren immer näher gekommen. Aktuell unterscheidet sich ein aktuelles MacBook nur in wenige kleinen Bauteilen von einem PC-Notebook. Der Grund hierfür sind einfach die Kosten. Apple greift heute auf Standard Baugruppen zurück die auch in PCs verbaut werden und somit Massenwahre und günstig sind.
1998 sahen die Grenzen zwischen beiden Welten jedoch noch anders aus. Der PowerMac G3 (Beige) war der letzte Mac der noch mit den klassischen Apple spezifischen Schnittstellen aufgestattet war.
  • Das Apple ADB (Apple Data Bus) Interface war die Schnittstelle an dem die Tastatur und die Maus angeschlossen werden konnte. Diese Schnittstelle ist vergleichbar mit der PS/2 Schnittstelle aus der PC Welt. Die Besonderheit ist jedoch, dass es sich hierbei um einen BUS handelt an den mehr als ein Gerät angeschlossen werden konnte. In der Praxis wurden hier zusätzliche Tastaturen, Barcode-Scanner und Grafiktabletts angeschlossen. Außerdem führt die Schnittstellen ein Signal mit, über den der Mac eingeschaltet werden kann.

  • Die Apple seriellen Schnittstellen sind RS485 Schnittstellen. Im Gegensatz zu der in der PC Welt vertretenen RS232 Schnittstelle, ist diese schneller (250Kbit/s) und die Schnittstelle ist als Bus implementiert. Über diese Schnittstelle konnten nicht nur Serielle Endgeräte wie Drucker oder Modems angeschlossen werden, sondern auch ein Computer Netzwerk von Apple Computern aufgebaut werden. (Lokal-Talk)

  • Die SCSI-Schnittstelle war seit dem Mac Plus von 1986 Standard in allen Apple Computern. Über diese Schnittstelle konnten Festplatten, CD-ROM-Laufwerke und Scanner angeschlossen werden. Insgesamt kann man bis zu 7 Geräte an dieser Schnittstelle betreiben.

  • Das Video-Input/Output Interface war eine optionale Erweiterung. Mit ihr war es möglich über Composite- oder S-Video-Quellen Filme am Mac zu bearbeiten.

  • Der 15poliger Monitoranschluß war seit dem Mac II der Anschluss für Apple-Monitore. Bis 1998 ignorierte Apple den Standard VGA Anschluss und man musste zu einem entsprechenden Adapter-Stecker greifen, wenn man einen VGA-Monitor an einen Apple anschließen wollte.
Mit dem erscheinen des iMac und des Blue&White PowerMac G3 waren diese Schnittstellen auf einen Schlag verschwunden. Die treuen Apple-Kunden mussten sich komplett neue Peripherie zulegen. Die neuen Schnittstellen waren USB, Ethernet und Firewire. Der PowerMac konnte mit PCI Karten erweitert werden. USB-Gerät können an einem Mac betrieben werden, wenn es einen entsprechenden Treiber für Mac OS gibt. PCI Karten müssen eine Firmware für den Mac besitzen und einen Treiber für Mac OS mitbringen damit sie an einem Apple laufen. Es gibt viele PC-PCI-Karten die man lediglich durch einen Austausch der Firmware auf einem Mac betreiben kann. Bei den RAM-Bausteinen wurden ebenfalls Komponenten aus der PC Welt verwendet, was eine Aufrüstung älterer Geräte sehr erleichtert. Ab dem Blue&White G3 verwendete Apple nur noch Standard IDE-Festplatten und CD-ROM Laufwerke, womit man auch hier auf günstige und reichlich vorhandene Laufwerke aus der PC Welt zurückgreifen kann.

#2 Apple Epochen

Der UrMac von 1984 baute auf einem Motorolla 68000 Prozessor auf. Ab 1994 wurden Apple Computer mit PowerPC CPUs gebaut. Der Wechsel auf diesen RISC Prozessoren hat zur folge, dass die bisherige Software nur in einem Emulator auf den neuen Prozessoren laufen konnte. Trotzdem waren die PowerPC Prozessoren so schnell die alte Software trotz Emulation ausreichend schnell auf den neuen Mac lief, bis die Software komplett auf die neue Prozessorarchitektur umgeschrieben wurde. Im Jahr 2006 wurde dann ein erneuter Wechsel von PowerPC auf Intel vorgenommen. Auch hier lief die alte Software wieder in einer Emulation (Rosetta). Die neuen Software wurde als Universal-Binary erstellt, die die Ausführung der Software sowohl auf Intel- als auch auf PowerPC Macintoshs gewährleistet.
Auch bei den Bus-Systemen, Peripherie und Schnittstellen ist Apple teilweise radikal neue Wege gegangen. So wurde die Bus-Architektur im Vergleich zum PC erst Ende 1995 von NUBUS auf PCI umgestellt. 1998 wurden mit der Einführung des iMacs praktisch alle bisherige Schnittstellen am Mac gegen neue ausgetauscht. In der PC Welt würde sich dass kein PC-Hersteller trauen. Hier wird peinlichst genau darauf geachtet, dass die Kompatibilität zu älterer Hardware und Software gewährleistet ist.
Wenn man also Heute einen Apple Computer in die Hände bekommt, gilt es als erstes Festzustellen, aus welcher Epoche dieser stammt. Ich möchte hier eine grobe Klassifizierung aufstellen:
  • 1976-1986 (Apple 1, Apple 2, Apple //gs, Lisa, Macintosh 128/512)
    Diese sind Sammlerstücke aus der Anfangszeit von Apple. Der praktische Nutzungswert ist nicht mehr gewährleistet, da keine Netzwerktechnologie bzw. Wechselmedien vorhanden sind um in der heutigen Computerlandschaft noch etwas nützliches damit anzufangen.

  • 1987-1997 (Macintosh SE, Performas mit 68000-68040 CPU, PowerMacs)
    Mit diesen Geräten kann man auch Heute noch bestimmte Aufgaben erledigen. Dank SCSI-Schnittstelle lassen sich Festplatten, Scanner, CD-ROM Laufwerke anschließen. Es gibt reichlich gute Software und Apple stellt die alten Betriebssystem frei zur Verfügung.

  • 1998-2001 (PowerMac, iMac, iBook mit G3 und G4 Prozessoren bis 866 MHz)
    Ab diesen Geräten ist ein eingeschränkter Einsatz von Mac OS X möglich und damit auch der Einsatz von aktueller Software. Diese Geräte haben einen PCI-Bus wodurch sich die Zahl möglicher System-Erweiterungen deutlich erhöht.

  • 2001-Heute (PowerMacs mit G4 und G5 CPUs, erste Intel-Macs)
    Diese Rechner lassen sich ohne größere Probleme mit Mac OS X 10.4 bzw. 10.5 betreiben. Wenn man nicht gerade die aktuellsten Spiele laufen lassen will, sind diese Geräte völlig ausreichend für die tägliche Arbeit.
Zum Basteln eignen sich also gerade die Geräte aus dem Jahr 1998 bis heute. Im folgenden Betrag werde ich die Hardware-Architektur diese Geräte näher erläutern und auf mögliche Erweiterungen eingehen.

#1 Einleitung

An dieser Stelle möchte ich dem interessierten Leser ein kurze Einführung in die Handhabung von Apple Computern geben. Diese Einführung richtet sich an diejenigen, die bisher noch keine Erfahrung mit diesen Geräten gesammelt haben und sich vielleicht nur in der PC Welt auskennen. PC Wissen bringt einen im Umgang mit Apple Computern aber nicht viel weiter. Die beiden Welten sind einfach zu unterschiedlich. Diese Unterschiede werde ich im folgenden näher Beschreiben.
Der erste Unterschied fällt schon direkt beim Einschalten des Apple-Computers auf. Es erscheinen keine BIOS Meldungen auf dem Schirm, es ertönt nur ein Gong-3-Klang und der Bildschirm bleibt erstmal schwarz. Erst wenn der interne Selbsttest des Apple´s erfolgreich war, wird der Bildschirm grau und der Mauszeiger erscheint. Wenn das Betriebssystem dann anfängt zu booten, wird ein grauer Apfel oder ein lachender Mac angezeigt.
Für jemanden (wie mich) der aus der PC Welt gekommen ist, ist dieses verhalten anfänglich sehr befremdlich. Auf dem PC erscheinen unmittelbar nach dem Einschalten Meldungen des Selbsttests, Informationen über die von BIOS gefundenen Festplatten und viele Statusmeldung und schlimmstenfalls auf Fehlermeldungen. Dem PC-Leihen mögen diese Ausgaben vielleicht egal sein, dem geübten PC Anwender verraten Sie jedoch sehr schnell ob der PC einwandfrei funktioniert.
Da Apple Computer für PC-Leihen konstruiert sind, werden keine Meldungen ausgegeben. In der Regel funktioniert das Gerät und es sind darum keine nötig. Bei einem Fehler steht man jedoch ohne eine Fehlermeldung dumm da. Ein Apple Anwender bringt in diesem Fall sein Gerät zum Fachmann um die Ecke. Die Rolle des Fachmanns werden nun aber wir selbst übernehmen. Zumindest werden mir uns im folgenden die erforderlichen Kenntnisse aneignen um unsere Hardware selbst wieder instand setzen zu können.

Setup-Handbuch zum PowerMac G4

Bei Scripd gibt es das Setup-Handbuch zum Power Mac G4 (Gigabit) zur einsicht und zum Download (PDF). Scripd ist ein ähnlicher Dienst für Dokumente wie YouTube ein Dienst für Videos ist. Weitere Dokumente findet man auch bei Apple selbst.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Power Mac G4 Tank Ad ...

Auf YouTube habe ich die TV Werbung für den Power Mac G4 gefunden. Der G4 Prozessor wurde damals vom Verteidigungsministerium der USA als "Waffe" eingestuft, weil er mit seiner hohen Rechenleistung von über 1 GigaFlop/sec (1 Milliarde Fließkommaberechnungen pro Sekunde) die Voraussetzung für einen Supercomputer erfüllte. Diese Geräte durften aber nur mit ausdrücklicher Genehmigung an andere Länder geliefert werden. Die Intel Pentium Prozessoren werden übrigens als harmlos eingestuft.

Besser als erwartet ...

Besser als erwartet stellt sich mein neuer PowerMac G4 dar. Da dachte ich doch dass ich das Sawtooth Modell mit 400 MHz von 1999 bekommen und nun stelle ich fest, dass ich das Gigabit Ethernet Modell aus dem Jahr 2000 bekommen habe. Das Netzteil ist wie erwartet kaputt. Leider lässt es sich nicht so leicht durch ein Standard ATX PC Netzteil ersetzen wie es beim 1999 Modell gegangen wäre. Das 2000 Modell benötigt 28V und dass liefert kein Standard PC Netzteil. Gut das es dass Internet gibt, und ich bin auch schon fündig geworden, wie man sich Trotzdem mit einem ATX Netzteil behelfen kann. Dass erfordert aber noch 2 Dioden und einen Lötkolben. Da werde ich mich wohl am Samstag mal als Löten begeben.
Die Bauanleitung habe ich bei ATXG4 gefunden. Es gibt andere Anleitungen in Internet, die die 28V Spannung durch einen einstellbares Steckernetzteil erzeugen. Die ATXG4 Anleitung scheint mir jedoch die praktikabelste zu sein. Der Nachteil dieser Lösung ist nur, dass ich kein Apple-Display mehr an den ADC-Anschluss der Grafikkarte anschließen kann, da diese Displays ihre Versorgungsspannung über diesen Anschluss (28V) beziehen.

Der PowerMac ist angekommen ...

und dabei habe ich erst gestern das Geld überwiesen. Super schneller Blitzversand ist bei eBay selten. Das Gerät sieht äußerlich besser aus, als in der Artikelbeschreibung angegeben war. Ob es sich tatsächlich nicht mehr einschalten lässt, wird sich heute Abend zeigen, wenn ich es auf Herz und Nieren testen kann.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

PowerMac G4

Dieser wurde von Steve Jobs im September 1999 als Supercomputer angepriesen. Der G4 Prozessor ist heute die minimalste Voraussetzung für das aktuelle Apple Betriebssystem Leopard. Apple verlangt als minimale Taktfrequenz 833 MHz. Der von mir erstandene PowerMac G4 ist das Modell "Sawtooth" mit 400 MHz. Es erfüllt also erstmal nicht die Voraussetzungen um Leopard zu installieren. Mit etwas Trickserei lässt sich Leopard aber trotzdem installieren. Mit dem Tool LeopardAssist wird eine Einstellung in der Open-Firmware vorgenommen, die dem Leopard Installer eine schnellere CPU vorgaukelt. Ob das System anschließend vernünftig läuft, wird sich noch zeigen. Die im "Sawtooth" standardmäßig verbaute Grafikkarte ATI-Rage-Pro 128 wird auf jedem Fall weder Quartz-Exstreme (QE) noch Core-Image (CI) unterstützen. Hierfür muss ich mir eine neue Grafikkarte zulegen die diese Features unterstützt.

Das erste Posting ...

und dass werde ich nutzen, um kurz anzukündigen, wass ich in den nächsten Tagen vor habe hier zu posten. Das erste Projekt wird sich um einen Power Mac G4 drehen. Diesen habe ich gestern bei eBay für ein Taschengeld ersteigert. Er soll kaputt sein, schreibt der Verkäufer. Nun mal sehen was sich aus dem Gerät noch herausholen lässt. Das Ziel soll ein sein, auf ihm Mac OS X 1o.5 (Leopard) ans laufen zu bringen. Ersatzteile liegen hier bei mir noch reichlich herum, die man in das Gerät einbauen kann. Das zweite Projekt ist ein alter Performa 6400. Dieses Gerät aus der Zeit vor dem ersten iMac, wird gereinigt und aufgerüstet. Das Ziel bei diesem Rechner ist es Mac OS X 10.2 zu installieren. Dies soll mit Hilfe von XPostFacto möglich sein, da der Rechner nicht offiziell von Apple mit diesem Betriebssystem laufen soll. Ob es geht wird sich bald zeigen.
Wer ebenfall Spass am Schrauben an alten Computern hat, kann mir gerne schreiben. Für Ideen und Vorschläge für neue Projekte bin ich sehr dankbar. Soviel für heute...