Der Performa 4400 bzw. 7220 gehört offiziell zu den schlechtesten 10 Macs die Apple jemals hergestellt hat. Das Tanzania Mainboard verwendet 3.3V EDO-DIMMs als Hauptspeicher, die so selten sind, dass sie für keinen vernünftigen Preis zu bekommen sind. Aktuelle Preise für einen 64MB Riegel sind 95$. Wenn man nicht täglich in Eselsmilch badet sollte sich einen anderen Mac zum Upgraden suchen. Warum ich das Mainboard nicht direkt auf den Müll geschmissen habe hat drei Gründe:
- Es hat eine 603e / 160 MHz CPU und 64 MB RAM und sollte theoretisch unter MacOS X mit Hilfe von XPostFacto ans laufen kommen. Ich hab schon Versuche in dieser Richtung unternommen, bin aber noch nicht ans Ziel gekommen. Also hoher Hacktivity Faktor.
- Ich habe eine JoeCard G3/266 Upgrade-Karte im Cache-Slot stecken. Damit sollte der 4400 zumindest unter MacOS Classic zügig laufen. Außerdem ist ein G3 zum wegschmeißen zu schade.
- Es ist immer noch ein funktionierender Mac und da ich noch ein Gehäuse, Laufwerke und Steckkarten herumliegen habe, wird aus ihm ein echter Mac-Clone. Selbst Apple hatte dieses Mainboard früher an Cloner verkauft. (StarMax/Motorolla 3000/4000)

Im ersten Schritt haben ich mit einer Metall-Bügelsäge die Blechstreben der Slotbleche entfernt und mit einer Feile die Schnittkanten geglättet und entgratet.
Anschließend wird das Tansania-Mainboard an 6 Stellen mit der Gehäuserückwand verschraubt. Die Stellen, an denen ich die Distanzbolzen verankern muss, habe ich mit einem Filzstift markiert. Nun kann man mit einer Bohrmaschine die Löcher gebohrt (Metallbohrer 3mm). Ich habe mit einem 3 Millimeter dicken Nagel die Löcher geschlagen. Der Vorteil hierbei ist, dass das Metallblech der Rückwand nach hinten weg gebörtelt wird. Da die Distanzbolzen das amerikanische Schneidgewinde verwenden, kann man anschließend mit einer Schraube und etwas dosierter Gewalt ein Gewinde in das Bohrloch schneiden. Dies funktioniert aber nur bei sehr dünnem Blech. Die Distanzbolzen werden anschließend in die Bohrlöcher eingeschraubt und mit einer Zange leicht angezogen. Vorsicht! Das Blech ist weich und bei zu viel Gewalt beim anziehen beschädigt man das Gewinde im Bohrloch. Zuletzt wird nun das Mainboard ins Gehäuse eingebaut, festgeschraubt und die Kabel für Netzteil, Power-Switch, Power-LED und Lüfter angeschlossen. Was nun fehlt ist eine geeignete Halterung für die PCI-Steckkarten und eine Blende für die Gehäuse-Rückwand.
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